Hans von Ringhoffer (1885-1946)









Dr. jur. Hans Freiherr von Ringhoffer war das jüngste von vier Kindern von Franz (III.) Freiherr von Ringhoffer (1844-1909) und Franziska geb. Freiin Klein von Wisenberg (1853-1940). Er war unverheiratet und kinderlos. 1943 adoptierte er die Söhne seiner Nichte Elisabeth Gräfin Serényi (Tochter seines ältesten Bruders Franz IV.) - Franz-Gabriel, Hans und Anton Serényi-Ringhoffer .

Unter der Leitung von Hans Ringhoffer erfolgte in den 1920er Jahren die Fusion der Ringhoffer-Werke mit den Mährisch-schlesischen Fahrzeugwerken und weiteren Firmen zum Ringhoffer-Tatra-Konzern.

Neben seiner Tätigkeit als Generaldirektor der Ringhoffer-Werke war Hans Ringhoffer auch Generaldirektor der zum Ringhoffer-Konzern gehörenden Brauerei in Groß-Popowitz (Velké Popovice). Seit 1926 war er im Vorstand der Tschechoslowakischen Nationalbank (Národní banka Československá,NBČS), später sogar Vizegouverneur. Darüber hinaus war Hans Ringhoffer norwegischer Honorarkonsul.




Unterschrift Hans Ringhoffers auf der tschechischen 500-Kronen-Banknote von 1942 (papirovaplatidla.cz)

Nach der Angliederung Tschechiens an das Deutsche Reich im Jahre 1939 nahm Ringhoffer die deutsche Staatsbürgerschaft an. Im April 1939 trat er in die NSDAP ein. Darüberhinaus war Ringhoffer Mitglied der NSV. Seine NSDAP-Mitgliedschaft wurde ihm allerdings wieder entzogen, als bekannt wurde, dass er im diplomatischen Dienst der tschechoslowakischen Republik tätig sowie Mitglied der Ehrenlegion war.

Wirtschaftlich kooperierte Ringhoffer mit der deutschen Führung. Im Mai 1939 trat er in den Verwaltungsrat der Škoda-Werke ein, Die Eingliederung des Ringhoffer-Tatra-Konzerns in die "Reichswerke Hermann Göring" konnte er für den Preis der Einstellung des Pkw-Baus allerdings verhindern.

Hans Ringhoffer wurde im Mai 1945 festgenommen und stand zunächst in seiner Wohnung in Prag-Smichov unter Hausarrest. Dann kam er in das Lager Modrany im Süden Prags. Von dort wurde er auf bisher ungeklärten Wegen nach Dresden verbracht.

Am 15.8.1946 erfolgte sein Transport von Dresden ins NKWD-Lager Mühlberg. Dort starb Hans Ringhoffer am 31.12.1946.


Quellen:

Emanuel-Josef Ringhoffer, private Mitteilung

Wikipedia: Eintrag Ringhoffer

Initiativgruppe Lager Mühlberg,

http://smichov.blog.cz/0608/ringhofferovy-zavody-ckd-tatra-smichov

Eva Haškovcová: Československé bankovnictví v letech 1918-1926. Bachelorarbeit, Karlsuniversität Prag, 2005
Stand: 18.11..2012